LMU Klinikum München Campus Großhadern
Der am Münchner Stadtrand gelegene Campus Großhadern des Klinikums der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) zählt zu den international führenden Medizinstandorten und ist eine der größten Universitätskliniken Europas. Der Krankenhauskomplex mit seinem hoch emporragenden Bettenhaus aus den 1970er Jahren wird nach den Plänen des Wettbewerbsbeitrags von HENN und C.F. Møller zu einem grünen Campus transformiert – ein Vorhaben, das über viele Jahre das größte Bauprojekt in Bayern sein wird.
Ein vernetzter Organismus
Das heutige Erscheinungsbild des Klinikums ist geprägt durch das 200 Meter lange und 13 Geschosse hohe Bettenhaus, dessen Architektur von der Technik-Faszination seiner Zeit zeugt. In seinem aktuellen Zustand genügt es jedoch nicht mehr den hohen Anforderungen der modernen Medizintechnik. Über Jahrzehnte hinweg entsteht daher im laufenden Betrieb eine zukunftsfähige Campus-Struktur mit sechs neuen Klinikzentren. Als vernetzter Gesamtorganismus ermöglichen die Neubauten eine hochmoderne medizinische Versorgung.
Ein grüner und offener Klinik-Campus
Gleichzeitig wird durch die mit der Architektur verwobenen Landschaftsgestaltung eine heilsame Atmosphäre für Patient*innen und eine angenehme Arbeitsumgebung für die rund 12 000 Mitarbeitenden und Studierenden geschaffen. Unterschiedlich gestaltete Themengärten, zahlreiche Terrassen sowie Restaurants, Cafés und Läden schaffen dabei Räume der Begegnung und des Austauschs.
Der Entwurf für den Campus setzt dem technoiden Eindruck des Bestands bewusst die Idee eines grünen, offenen und vernetzten Klinik-Campus entgegen. Der Masterplan rückt den Menschen in den Mittelpunkt. Er konzipiert den Komplex wie eine kleine Stadt – mit gegliederten, übersichtlichen Gebäuden, kurzen Wegen und einer klaren Orientierung. Viel Tageslicht und ein direkter Zugang zur Natur unterstützen die Heilung.
In einem ersten Bauabschnitt entstehen im Nordosten des Areals das neue Herz-Lungen-Gefäß-Zentrum (HLG), das Onkologische Zentrum und das Diagnostikzentrum (Diakum) sowie ein repräsentatives Eingangsgebäude. Die ähnlich gestalteten Fassaden unterstreichen ihre Zusammengehörigkeit, unterschiedliche farbliche Akzente verleihen jedem Gebäude eine eigene Identität.
Angenehme Atmosphäre trifft auf effiziente Abläufe
Die Baukörper sind entlang einer zentralen Achse angeordnet, die Untersuchungs- und Behandlungsräume wie auch Patient*innen und Mitarbeiter*innen vernetzt. Sie bietet Raum für fachlichen Austausch und informelle Begegnungen. Die umliegende Natur - die grüne Lunge des Areals - ist durch eingeschobene, begrünte Innenhöfe in allen Bereichen des Klinikums allgegenwärtig und bietet Rückzugsräume für Ruhe und Erholung.
Um innerhalb der neuen Zentren effiziente Arbeitsprozesse zu ermöglichen, sind die verschiedenen Bereiche horizontal geschichtet und verbunden. In den unteren Etagen sind jeweils Logistik und Diagnostik untergebracht, in den Geschossen darüber die Bereiche für Behandlung und Pflege. Die räumliche Struktur der Ebenen folgt einem einheitlichen Prinzip, um dem Pflegepersonal Orientierung und Arbeitsprozesse zu erleichtern.
Natürlich anmutende Materialien finden sich auch im Inneren wieder. Die gewählten Böden und Wandbekleidungen sowie warme Farbtöne schaffen eine angenehme Atmosphäre in den Pflegezimmern.
Die Transformation des LMU Klinikums Campus Großhadern in einen flexibel weiterentwickelbaren Organismus mit grüner Lunge stellt die Qualität der Gesundheitsversorgung der bayrischen Metropole auf lange Zeit sicher und untermauert seinen Rang unter den großen medizinischen Einrichtungen weltweit.
Key Info
Collaboration Partners
SINAI Gesellschaft von Landschaftsarchitekten mbH, Werner Sobek AG, Klett Ingenieur GmbH, SÜSS Beratende Ingenieure GmbH & Co. KG, Kersken + Kirchner GmbH, Regierungsbaumeister Schlegel GmbH & Co.KG, IGG Ingenieurgemeinschaft Grundbau GmbH, b.i.g. bechthold Ingenieurgesellschaft mbH, Müller-BBM Industry Solutions
GmbH, Teamplan GmbH, Ingenieurbüro Schmid + Partner, Dr. Heinekamp Labor- und Institutsplanung GmbH
